Fast zwei Monate sind seit meinem letzten Beitrag nun vergangen. Eine sehr lange Zeit für einen Blog. Dabei ist bloggen gar nicht so einfach, wie sich das manch einer denken würde. Man muss (versuchen) relevante Informationen in einen interessanten Text zu verpacken. Außerdem sollte der Text nicht zu lange, strukturiert und natürlich irgendwie interessant sein. Umso schwieriger wird es, wenn man sich, wie ich aktuell, an einem Ort aufhält, der mehr als 200 Kilometer von der Zivilisation entfernt ist. Chronischer „Informationsnachschubmangel“ nenne ich das.
Ich stehe morgens um zehn vor sieben auf, gehe im Staff Restaurant Frühstücken, danach zur Arbeit. Abends um halb fünf, wenn die Sonne schon untergegangen ist, geht es nach Hause. Außer Essen, Fitnessstudio/Sauna/Whirlpool und Internet passiert abends nicht mehr viel.
Ein paar Dinge gab es aber doch, sonst würde ich diesen Blogpost ja gar nicht schreiben …
… ich habe einen Studienplatz! Seit Anfang Februar steht fest, dass ich ab Oktober 2014 an der Dualen Hochschule Lörrach studieren werde. Seit Beginn des Jahres hatte ich viele Bewerbungen abgeschickt, von denen eine mit einem Skype-Interview und im Endeffekt einer Zusage belohnt wurde. Das Skype Interview war zugleich mein erstes, richtiges Bewerbungsgespräch, verlief aber ziemlich gut trotz nicht ganz stabiler Internetverbindung. Meine nähere Zukunft ist damit also erst einmal abgesichert.
Nach der Arbeit kommt das Vergnügen
Seitdem konzentriere ich mich voll und ganz auf die Zeit nach Mike Wiegele. Wie schon berichtet fliege ich mit drei Arbeitskollegen vom 8. bis 22. Mai nach Hawaii.
Auf Hawaii werden wir eine Woche die Insel Oahu (Pearl Harbor, North Shore) erkunden bevor wir mit dem Flugzeug weiter nach Maui fliegen. Auf beiden Inseln herrscht tropisches Klima und wunderschöne Natur. Von Bilderbuchstränden über Urwald bis Vulkane ist alles dabei. Nach fünf Monaten Schnee und Temperaturen bis zu -35 Grad Celsius wird das der perfekte Start in einen hoffentlich schön warmen Sommer werden.
Zurück in Kanada werde ich mich mit Elias, meinem besten Kumpel aus Deutschland treffen, mit ihm zusammen ein Auto mieten und einen eineinhalb Monate langen Roadtrip entlang der Westküste der USA starten. Zu unseren Zielen gehören dabei der Yellowstone sowie der Yosemite Nationalpark, die Redwoods in Oregon, San Francisco, Los Angeles, der Grand Canyon und vielleicht Las Vegas. Letztlich steht dieser Roadtrip aber auch unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Spannende Monate werden das!
Seit einigen Wochen steht auch schon das Ende meiner Reise fest. Am 5. Juli hebt eine AirTransat-Maschine mit mir an Bord in Richtung Frankfurt ab…
Stopp! Nicht ans Ende denken, Julian! Bis dahin sind es noch 128 Tage.
Heliskiing, Cat Skiing und Schneeschuhwandern
Ja, trotz meiner anfänglichen Startschwierigkeiten beim Powdersnowboarden habe ich mich irgendwann doch wieder angestellt und darauf gehofft, mit dem Helikopter fliegen zu können. Ich hatte das Glück einen Platz beim Mitarbeiter Helitag zu ergattern. So hatte ich nicht den Druck die Gäste beim Skifahren aufzuhalten. Dieses Mal versuchte ich es mit einem speziell für Powder gebauten Burton Fish Board. Und siehe da: Es lief perfekt! Genau so, wie ich mich bisher auf meinem Board gefühlt hatte, nämlich sicher. Ich hätte nie erwartet, dass nur alleine das Equipment einen solchen Unterschied beim Fahren macht. So wurde ich eines Besseren belehrt.
Insgesamt bin ich nun sechs Mal zum Helikopter Skiing gekommen. Ein Mal mit Mitarbeitern, fünf Male mit Gästen. Mit Gästen fliegen ist natürlich besser, weil diese immer die besten Orte bzw. den unberührten Schnee bekommen. Außerdem gibt es Mittagessen auf auf dem Berg.
Neben dem Helikopter bietet Mike Wiegele auf Cat Skiing an, also Skifahren mit der Schneekatze. Dazu wird die Gruppe mit dem Heli zu Saddle Mountain, einem der vielen Berge hier in der Umgebung geflogen. Dort befindet sich die umgebaute Cat. Hinten befindet sich eine Kabine, in der zehn Personen in bequemen Sitzen Platz finden. Das Witzige dabei: Während der Fahrt kann Musik gehört oder ein Film auf dem Flachbildfernseher angeschaut werden. Bisher bin ich einmal mit der Cat gefahren, auch dies war ein Mitarbeitertag. Auch wenn man nicht so viele Runs wie mit dem Helikopter bekommt, macht diese Art von Tiefschneefahren enorm Spaß. Vor allem war zu dieser Zeit gerade frischer Schnee gefallen. Zum ersten Mal das wirkliche Powderfeeling! Fantastisch weich und federnd.
Die letzten vier Wochen bin ich nun jede Woche mindestens an einem meiner freien Tag zum Snowboarden gekommen, kann mich also nicht beklagen. Letzte Woche Freitag musste dann mal etwas Neues her und da man sich im Sport Shop kostenlos Schneeschuhe ausleihen kann, machten sich Patrick und ich auf eine Schneeschuhtour. Wie sich herausstellte ein wunderschönes Erlebnis. Wir wanderten, nein wir wateten knapp vier Stunden durch den hüfthohen Tiefschnee, bis wir am Blue River ankamen. Dort genossen wir eine Winterlandschaft und Stille, wie man sie normalerweise nur aus Bilderbüchern kennt. Zugefrorener Fluss, strahlend blauer Himmel und eine Banane 😉 Wunderschön!
Die Hälfte der Saison ist nun vorbei, in nicht einmal mehr sechs Wochen ist die letzte Gruppe Gäste hier im Resort. Obwohl mir das Erlebnis Mike Wiegele immer noch sehr gefällt, freue ich mich doch bald wieder weiterreisen zu können. Mehr als drei Monate bin ich schon hier in Blue River, eine lange Zeit für einen Traveler.
Neue Videos
Die Zeit, die ich hier neben der Arbeit habe, konnte ich außerdem dazu nutzen, um mein bisheriges Videomaterial zu verarbeiten. Endlich!
Entstanden sind zwei Videos, eines von den ersten drei Monaten in Kanada, das Zweite widmet sich ausschließlich dem Heliskiing. Schaut rein, sie sind mir glaube ich ganz gut gelungen 😉
Hello Canada!
Epic moments at Mike Wiegele Helicopter Skiing
Spätestens im Mai folgen wieder ausführlichere Beiträge.
Bis dahin eine gute Zeit!
Stay tuned.